Brief, hschr., schwarze Tinte auf drei Seiten, die zwei Blatt recht dünnen, linierten Briefpapiers des For­mats US Legal 13'' (33×21 cm) ein­neh­men; die Linien wie bei Brief 11, der Rand jetzt aber links auf je­der Seite und durchgehend freigelassen; kein Um­­schlag. Ein Photo als Beilage (s. Anm. 12).

Sócota, den 27. Sept. 1924.1

Meine liebe Käthe!

3 Das war eine liebe Überraschung, Dein Brief mit den reizenden Aufnahmen, die alle recht gut getroffen sind. Hab ich mich gefreut darüber. Vielen herzlichen Dank. Deinen Brief v. 30. Juli hab ich hier am 17. Sept. erhalten. 5 Die Drucksachen von denen Du schriebst, daß sie mit gleicher Post ankommen sollten, sind bis jetzt nicht gekommen.

Im Heimgarten hast Du also eine schöne Zeit verlebt und den Menschen im Heimgarten selbst 8 hat Euer Besuch wohl auch gut getan. Du hast das in den Heimgarten gebracht was den 9 Menschen dort oft etwas fehlt: mehr Sonne und frische Lebensfreude.2 Und ich darf wohl annehmen daß sich die Heimgärtner über solchen Besuch recht freuten.

11 Fräulein Schwegelbaur3 hat noch nicht geschrieben. Sie selbst schrieb vorher einige Briefe hierher, es ist schon ziemlich lange her und ich hab ihr noch keine Antwort gegeben.

Du hast sie ganz richtig beurteilt; sie kann für Augenblicke lustig, oft ausgelassen sein, aber sie ist nicht fröhlich.4 Sie kommt über vieles im Leben nicht hinweg, grübelt darüber nach und das bleibt an ihr häng{en.} Trotzdem sie ja sicher ein lieber Mensch ist, aber ich hab ihre Art nicht gern und so kommt es wohl auch daß ich ihr so lange nicht mehr schrieb. Das heißt ich schreib ja auch │ Menschen die ich leiden mag und die mir lieb sind, oft lange nicht, nicht Käthe, das 18 weißt Du ja wie man oft warten kann. Schau, ich will Dir was sagen. Wenn ich schreibe muß ich ganz allein sein, für mich, dann5 ist’s so als ob ich mit den Menschen denen ich schreibe zusammen wäre und dann ist ein Brief wie ein Stück aus dem was man sich erzählen würde, wenn man beisammen sein könnte.21 – Solange ich bei der Familie bin, kann ich nie ganz für mich sein es kommt immer das eine oder andere wieder dazwischen. Das bringen die Verhältnisse hier mit sich. Einmal an der Küste wo ich dann in Stellung bin wird das besser.

24 Karli6 ist ein lieber Junge, da hast Du recht; ich hab ihn auch sehr gerne und freue mich für ihn daß er während der Dauer Eures Besuches auch etwas Abwechslung hatte.

26 Ich habe in der letzten Zeit so oft an Weferlingen gedacht, ich muß viel an diese schöne Zeit denken.7 Wollen wir hoffen daß es nicht so schrecklich lange dauert bis ich Euch auch wieder mal besuchen darf.8 Bis dahin wirst Du sicher Radfahren9. Recht viel Vergnügen zu [sic] Deinen sonntäglichen Studien. Da möcht ich auch mal zusehen wenn Du so {zwischen} Erde und Himmel schwebst, na, es wird schon werden und Du wirst wenn’s einmal geht großen Spaß daran haben.10

Wenn ich bei Euch sein könnte um diese Zeit, wie gerne würde ich ║2.║ den „armen“ Äpfel- [sic] und Birnbäumen hinter Eurem Haus die Last etwas erleichtern helfen. Hier, wo man alles andere hat nur keine Äpfel, Birnen und Pflaumen, da gelüstet es einen darnach und Ihr würdet vielleicht ganz gerne mal alle unsere Früchte für eine Zeit lang haben. Was man nicht hat, hätte man gerne. – Abwarten, auch die Äpfel werden wiederkommen. Gegeßen hab ich hier übrigens auch schon welche, ganz im Innern weiter noch als Ocallí wo wir mal hinreisten, sahen wir auch Apfelbäume, aber die Früchte sind ohne den würzigen Geschmack. So auch an der Küste.

39 Hans hat nun seinen Doktor gemacht.11 Herzlichst möcht ich gratulieren zu diesem frohen Ereignis.

41 Ich lege eine kleine Photo bei, aufgenommen im Hofe des Pfarrhauses. Den Pfarrer wirst Du auch herausfinden, hat schon netten Ansatz zur pfarrherrlichen Rundlichkeit, danneben [sic] mit 43 der Pfeife ein Mechaniker aus Ulm und hinter mir der Herr (mit der Engländerin zur Frau) der hier eine Sägerei errichten will.12 Davon und von den Mitdeutschen hier in Sócota schrieb ich Dir im letzten Brief vom 16. Aug. wohl schon.13 Der kleine Jung{e} ist des Pfarrers „boy“.

Nächste oder übernächste Woche geht’s nach der Küste. Der nächste Brief wird wohl aus Chiclayo kommen.14

Viele herzliche Grüße, bleib gesund,

Dein Friedel.

 Anmerkungen

1 Zu Sócota vgl. Brief 11/Anm. 1.

2 Daß Käthe für den Sommer 24 einen Besuch in Heimgarten vorhatte, entnehmen wir Brief 10, Z. 78ff. 88-90. Zu Friedels Vorbehalten gegen die Heimgartener vgl. Brief 3, Z. 40-42 mit Anm. und dortigen weiteren Verweisen.

3 Brief 13, Z. 124, präzisiert den Namen als Hedwig Schwegelbaur. Demnach erhielt Friedel in der Zeit zwischen dem vorliegenden und jenem folgenden Brief von ihr eine hier offenbar erwartete (Z. 11: «hat noch nicht geschrieben») «lange Schilderung über ihren Aufenthalt in der Schweiz» (Brief 13, Z. 125), welcher möglicherweise mit dem ihrer Jugendfreundin Käthe zusammenfiel. Über sie selbst wie über ihre Eltern Gustav und Amalie Schwegelbaur ist nur wenig in Erfahrung zu bringen, über Gustav aber immerhin noch so viel, daß er, am 8.7.1870 in Geislingen an der Steige als Sohn eines Waffenschmiedes geboren und am 19.2.1929 in Stuttgart verstorben, nach frühem Verlust seiner Eltern der Dichtkunst ebenso wie dem Lehrerberuf sich verschrieb, nach Stationen an verschiedenen Volksschulen Württembergs seit 1908 als Reallehrer in Stuttgart wirkte und sowohl pädagogische Schriften als auch und vor allem heimatkundliche und mundartliche Werke verfaßte: Schwänke, Singspiele, volkstümliche Schauspiele, Gedichte (cf. Franz Brümmer: Lexikon der dt. Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jh. bis zur Gegenwart 6. Leipzig 61913, s.v. ‹Schwegelbaur›). Zu einem davon, viz.: I be’ a Schwôb: Schwäbische Gedicht zom Feirôbed (Stuttgart 1920) steuerte nun seine Tochter Hedwig einen Scherenschnitt bei. Von ihr, der hier eigentlich Interessierenden, sind der Nachwelt leider weit weniger greifbare Spuren geblieben, u.a. sind ihre Lebensdaten uns unbekannt. Tatsächlich ist sie nur als Scherenschnitt-Künstlerin aktenkundig geworden, die nebst der Gedichtanthologie ihres Vaters auch einige Kinderbücher um Schattenrisse bereicherte, zum Beispiel: Agnes Sapper: Die Geschichte vom kleinen Dummerle. Stuttgart 1912; mehrere Wiederaufl. als Band 1 der Reihe ‹Sonne und Regen im Kinderland› u.d.T.: Frieder: Die Geschichte vom kleinen Dummerle. Stuttgart 11920-61936 (nach 1936 noch viele weitere Aufl. bis weit in die Nachkriegszeit hinein, jedoch mit anderen Illustratoren). Von der Ausgabe 1922 machte Hedwig ihrer Käthe just im August 1924, also vielleicht bei beider Aufenthalt in Heimgarten, ein Exemplar zum Geschenk, das sich nach wie vor im Familienbesitz befindet. Weitere nachweislich von Hedwig illustrierte Werke sind: Agnes Sapper: Für kleine Mädchen: zehn Erzählungen. Stuttgart 41921; Ida Frohnmeyer: Hansi. Die alte Bodenkammer: Zwei Geschichten. Stuttgart 1921; danach als 2. Bd. der Reihe ‹Sonne und Regen im Kinderland› u.d.T.: Hansi: Zwei Erzählungen. Stuttgart 21922-41933. – Als Kuriosität am Rande sei vermerkt, daß dieser letztere Titel 1936 erneut unter dem Namen Frohnmeyers und Schwegelbaurs erschien, dabei aber eine sog. Tarnschrift darstellte, in deren Innerem sich statt des Kinderbuches eine Sammlung von Reden Stalins, Molotows u.a. verbirgt, betitelt: Neue Zeiten, neue Menschen: die Stachanow-Bewegung im Lande der befreiten Arbeit. Strasbourg 1936. Diese Lobpreisung des russischen Bergarbeiters Alexej Grigoriewitsch Stachanow, der 1935 die sowjetische Arbeitsnorm um 1457 Prozent übererfüllte und damit eine ganze Bewegung zur Produktivitätssteigerung ins Leben rief (welche 1948 der Hennecke-Bewegung der SBZ zum Vorbild gereichte), tauchte 1936 an zahlreichen Orten unter diversen Decktiteln, nicht nur dem des Kinderbuches, auf. Über die usurpierten Namen bzw. ihre Trägerinnen und deren Gesinnung sagt der Vorgang daher erst einmal nichts aus. Es fällt jedoch auf, daß Hedwig Schwegelbaur nach 1936 an keiner einzigen Publikation mehr beteiligt war. – Wo und wann Käthe Utermöhlens langjährige Freundschaft mit Hedwig – die sich auch auf Käthes jüngere Schwester Lisa und deren Mann Fritz Barnstorf sowie vermutlich Erika Utermöhlen (zu ihr s. Brief 3, Z. 65ff. mit Anm.en) erstreckte – ihren Ausgang nahm, wissen wir nicht. Da aber Käthe und Lisa die traditionsreiche ‹Schloßschule› in Wolfenbüttel besuchten (s. Einleitung) und diese Lehranstalt für höhere Töchter Schülerinnen aus ganz Deutschland, ja sogar Europa anzog, ist es gut denkbar, daß auch Hedwig von ihrem (als Lehrer auf ihre Bildung gewiß sehr bedachten) Vater aus dem fernen Schwaben nach Wolfenbüttel ins anstaltseigene Internat gegeben wurde und die Mädchen sich dort kennenlernten. Bei ihren mehrfachen Besuchen in Schwaben wie in Heimgarten stellte Käthe dann wahrscheinlich den Kontakt zu Erika und den Schweizer Utermöhlens her. Einen Konnex zu Schwegelbaurs Schweiz-Besuch im Sommer 24 könnte neben den Utermöhlens die o.a. Autorin Frohnmeyer (31.12.1882-29.8.1968) bilden, eine Deutsch-Schweizerin, die, teilweise in Calw bei den Eltern Hermann Hesses aufgewachsen, mit dem sie eine enge Freundschaft verband und dessen Eltern wie die ihren bei der evangelisch-pietistischen Basler Mission arbeiteten, nach reiseintensiver Jugend ab 1905 in Basel lebte. In Anbetracht der geographischen wie weltanschaulichen Nähe von Calw und Möttlingen ließe sich darüber hinaus spekulieren, daß Friedels Cousine Erika eine eigene Verbindung zu Hedwig Schwegelbaur gehabt haben könnte (vgl. Brief 3/Anm. 19). Das Barnstorfsche Familienarchiv beherbergt mindestens zwei Photographien, die Hedwig mit Verwandten und mit Fritz Barnstorf im August 1927 in den Calwer Orten Hirsau und Deckenpfronn zeigen. Zu diesem Zeitpunkt war Hedwig bereits seit etwa einem Jahr mit Karl Schaible verheiratet und Mutter des gemeinsamen Töchterchens Dorle, also nicht mehr «Fräulein Schwegelbaur» wie noch hier bei Friedel Z. 11. Aus dem April 1927 hat sich außerdem eine Postkarte von ihr an Käthe Utermöhlen erhalten, der zufolge sie zu dieser Zeit am Geburtsort ihres Vaters lebte, in Geislingen an der Steige.

4 Eine Kritik, die Friedel auch an den Heimgartenern gelegentlich übt (z.B. im vorliegenden Brief Z. 9; Brief 13, Z. 116-123).

5 Folgt nachträglich durchgestrichenes «bin».

6 Möglicherweise ein Bruder Friedels (zur Geschwisterfrage vgl. Briefe 16/Anm. 8; 18, Z. 22f.; 19, Z. 38-40 mit Anm.), evtl. aber auch Bruder/Sohn von Fritzli Ehrt? – gleiche verkleinernde Namensendung; und Idas Mann hieß Karl mit Vornamen (vgl. Addendum 2/Anm. 7). Karli taucht noch öfters auf in Friedels Briefen: Er ist es, der Friedel über die Verkaufspläne der Heimgartener Onkels unterrichtet (Brief 13, Z. 52f.); es wird deutlich, daß Friedel sich um seine Gesundheit sorgt, deren (krankheits- oder unfallsbedingt) prekären Zustand er auf eine unzuträgliche Atmosphäre im Heimgarten zurückführt (Brief 13, Z. 121f.); und in der zweiten Hälfte des Jahres 1927 besucht Karli sogar Friedel in Peru (Brief 19, ebda.).

7 Friedels Besuch bei Käthe in Weferlingen und Beienrode im Sommer 1922 muß ihm sehr wohlgetan haben, so sehr, daß er in der Erinnerung immer wieder aufgerufen wird und schon geradezu auratischen Charakter angenommen hat: Briefe 3, Z. 45. 48ff., a. Z. 33-35; 4, Z. 18-20; 5, Z. 11f.; 7, Z. 19f. 22; 10, Z. 3-8; 13, Z. 116-118 (Weferlingen dank seiner Menschen als der eigentliche Heimgarten, als Paradies); 17, Z. 92ff.; 23, Z. 10 mit Anm. 4 (Käthes Zimmer).

8 Hier scheint der Briefschreiber unterbrochen worden zu sein; mit dem folgenden Satz wird das Schriftbild deutlich irregulärer, die Tinte etwas dunkler, nicht so, als wäre es eine andere, sondern als hätte sie weniger lang getrocknet.

9 Der Anfangsbuchstabe nachträglich von klein in groß geändert.

10 Bei Friedels Beschreibung des Fahrradfahrens als eines Schwebens zwischen Himmel und Erde denkt man unwillkürlich an ein Hochrad – welches indes zu Beginn des 20. Jh. schon längst vom modernen Fahrradmodell, dem damals noch (in Reminiszenz ans Hochrad) so genannten Niederrad, mit zwei gleich großen Rädern, Fünfeckrahmen und Luftreifen abgelöst worden war. Auch Damenräder mit niedrigerem Durchstieg nach Art des heutigen Hollandrades existierten bereits, und die Verpönung weiblichen Radfahrens hatte man mit dem 19. Jh. glücklich hinter sich gelassen. Daß Käthe sich erst 1924 mit achtundzwanzig Jahren an dieses Fortbewegungsmittel wagte, erstaunt daher etwas, bezeugt aber jedenfalls einen wachen, aufgeschlossenen Geist, Bewegungsfreude und Unternehmungslust; und Friedels launiger Zuspruch wirkt ebenso aufmunternd wie rührend.

11 Hans, Käthes nächstjüngerer Bruder und seines Zeichens Chemiker, hatte am 17.7.1924 an der TH Braunschweig seine Dissertation mit dem Thema ‹Untersuchungen der Sojabohnen und der daraus gewonnenen Produkte und deren Einflüsse auf Hefegärungen im Sinne der Vitaminforschung› vorgelegt; zu ihm s. ausführlicher Brief 8, Z. 46f. mit Anm.

12Socota Es handelt sich um eine äußerst verblichene Aufnahme einer Gruppe von sechs Männern, deren fünf auf bzw. vor einem Steinmäuerchen zwischen den Pfeilern eines Patio sitzen, während der sechste, den rechten Arm in die Hüfte gestemmt, den linken gegen einen Pfeiler gestützt, hinter den fünfen steht und rechts außen, ein klein wenig abgesetzt von der Gruppe, ein Indio-Junge mit dem typischen Strohhut der peruanischen Küstenregion im Schneidersitz auf dem Boden hockt. Das Photo ist rückseitig von Friedels Hand mit Tinte beschriftet: «Sócota (Nordperú) August 1924.», und ein kleiner tintiger Fingerabdruck von ihm ziert die linke Bildseite. Auf den (vom Betrachter aus gesehen) links außen sitzenden Mann, der Anzug und Stiefel trägt und seinen Panama-Hut auf dem linken Oberschenkel hält, paßt keine von Friedels Beschreibungen. Es folgt der Pfarrer, nicht nur an seinem Embonpoint, sondern auch an der Soutane zu erkennen – also genaugenommen ein katholischer Priester –, zu der er einen Panama-Hut trägt. Rechts neben ihm lehnt pfeiferauchend der Ulmer Mechaniker in nachlässiger, breitbeiniger Haltung an einem Pfeiler. Er ist wie der stehende Mann heller und legerer als die übrigen gekleidet und als einziger ganz ohne Hut; blondes Haar, junges Gesicht. Sein Nachbar zur Rechten bildet durch seine ausgesprochen schmale und aufrechte Gestalt, die kerzengerade Haltung, das dunkle Haar unterm Panama-Hut und die asketischen, beherrschten Gesichtszüge, von einem zurückhaltenden Lächeln leicht aufgehellt, einen denkbar starken Gegensatz zu ihm; er trägt Anzug und Ledergamaschen und statt Krawatte ein Halstuch. Von dem Indio-Jungen abgesehen, scheint er der einzige Peruaner zu sein, ein Criollo (im Lande geborener Spanischstämmiger) oder Mestizo (Sprößling einer criollo-indianischen Ehe). Endlich erblicken wir neben ihm Friedel Kürschner mit Anzug und europäischem Filzhut, die Arme auf die Oberschenkel gestützt und dadurch leicht von unten herauf in die Kamera blickend. Der hinter ihm stehende prospektive Sägewerksbetreiber trägt eine lange Arbeitsschürze und einen (am oberen Bildrand abgeschnittenen) europäischen Hut. Er scheint als einziger aus der Runde wohlwollend zu lächeln, doch mag dieser Eindruck täuschen und der Mann sein Gesicht wegen des Gegenlichtes verziehen; seine Augen sind jedenfalls kaum zu sehen. – Das von Friedel verwendete Wort ‹Sägerei› ist ein Helvetismus, ebenso das feminine Genus von «Photo».

13 In besagtem Brief, den Friedel schon am 19. Juli begonnen und nach langer, krankheitsbedingter Unterbrechung am 16. August fortgesetzt und abgeschlossen hatte, erwähnt er tatsächlich, und zwar im ersten Teil vom Juli, den Priester sowie den Säger mit der englischen Frau (Brief 11, Z. 22-25). Über die anderen «Mitdeutschen» aber findet sich dort nichts, was höchst bedauerlich ist, da sowohl wir als zweifellos auch Käthe dankbar für jeden orientierenden und veranschaulichenden Wink zum Personaltableau von Friedels neuer Welt gewesen wären. – Immerhin erhellt aus dieser Stelle, daß Friedel ein Briefdatumsregister führte, was der Anfang des nächsten Briefes gleich bestätigt: Brief 13, Z. 4.

14 Zu Chiclayo, wohin Friedels Vater bereits vorausgereist war, s. Brief 11, Z. 4-6 mit Anm.