Brief, hschr., schwarze Tinte auf zehn Seiten, die fünf Blatt, vier davon in zwei Doppelblättern zu­sam­men­hängend, linierten Briefpapiers des Formats US Legal 13'' (33×21 cm) mit (vom Schreiber frei­ge­las­se­nem) Rand wie bei Brief 11 ein­neh­men; das letzte, einzelne Blatt von deutlich stärkerem Papier, gerippt und ohne Randlinie; kein Um­­schlag. Ein Photo tentativ hier zugeordnet (s. Anm. 28).

Chiclayo, calle real 173,

den 22. Nov. 1924.

3 Meine liebe Käthe!

4 Am 27. September1 schrieb ich Dir zuletzt, noch von Sócota aus. Vierzehn Tage drauf am 9. Okt. sollte die Reise weitergehen von Sócota bis vollends nach der Küste, nach Chiclayo. 5 In Sócota hatte inzwischen die Regenzeit angefangen und fast täglich rauschten die „aguaceros“ (Gußregen) hernieder, und die Flüße schwellen bei solchen Gelegenheiten rasch an und diese gelben, schmutzigen Fluten nehmen dann alles mögliche mit. Der Boden weicht sehr auf und die Wege werden in der Regenzeit oft lange ungangbar. Man gab uns in Sócota den Rat nicht zu reisen aber dann hätten wir nochmals Wochen warten können und das wollten wir nicht. –

Und wir hatten Glück mit dem Wetter, wie wir’s bis jetzt auf unsern Reisen immer hatten. Fast ohne einen Tropfen Regen kamen wir in Chiclayo an. Stellenweise war’s wohl recht naß gewesen, unsere Tragtiere wollten oft nicht mehr weiter, versanken im Dreck, rutschten und überschlugen sich wohl auch; aber unsere „Arrieros“ (Maultiertreiber) waren auf alles geeicht. Unterwegs,2 in │ einem kleinen Bergdorf, hoch oben auf den Anden, mußten wir kürzere Zeit rasten um die Tiere die ganz abgeschafft waren, ausruhen zu lassen. Und dann gings mit frischen Kräften weiter. Bald kamen wir aus den Bergen heraus immer weniger hoch wurden die Gipfel bis zu den letzten Ausläufern die schon in den trockenen Küstenstrich hineinragten. – In einigen Stunden mit dem Auto kamen wir an die Eisenbahn und damit ganz in das [sic] Bereich des kultivierteren Küstenstriches.

21 Vier Wochen sind wir nun hier, wo wir uns sehr gut eingelebt3 haben. Bei uns ist jetzt noch Winter wie die kühlere Jahreszeit Mai – Dezember genannt wird. Unangenehm heiß wirds tagsüber noch nicht, die Abende und Nächte sind kühl, oft recht frisch durch den Wind vom Meer her. Im Dezember langsam beginnend bis April ist die heiße Zeit oder Sommer genannt, in welchem Januar, Februar4 und März die heißesten Monate sind. Während diesen Monaten5 herrscht in Pimentel6 (Hafenstädtchen von Chiclayo), eine Viertelstunde hat man mit der Bahn von hier zu fahren, reges Badeleben, ein sehr schönes Strandbad7. Da ║ wimmelt es dann von Menschen. Dann ist das ruhige Pimentel erwacht das sonst so öde da liegt; in den Hotels werden Abends [sic] Bälle gegeben und die Menschen vergnügen sich so gut sie’s können. –

30 Meine Stelle bei Lima habe ich noch nicht angetreten.8 Ich wollte mich erst hier in der Umgebung Chiclayos noch umsehen und wenn ich hier auch was Gutes gefunden hätte so9 wär10 ich hier geblieben da ich in Chiclayo auch schon einen kleineren Bekanntenkreis habe. 32 Ich habe die großen Hacienden zum Teil schon besucht es bleiben noch einige zu sehen übrig. Ich 34 habe hier auch ein Angebot bekommen wo ich ganz selbständig wirtschaften könnte, auf den betreffenden Ländereien ist noch ganz wenig angebaut und es handelt sich darum neue Kulturen die Geld einbringen anzulegen, vielleicht Baumwolle, Kaffee, Hühnerzucht im Großen. Der Besitzer, ein Bankmann und Großhändler, würde mir alles selbst überlaßen da er keine Zeit dazu hat. Es sind vielleicht sechs bis acht Hacienden die ihm gehören; auf einigen Ländereien sind bereits ca. 5000 Stück Vieh und alle Jahre kommen11 400-60012 in die │ Stadt als Schlachtvieh. Später wäre in Aussicht genommen, Zuchtvieh direkt aus der Schweiz kommen zu lassen um die einheimische Zucht zu verbessern. Zur Zeit bin ich daran mich mit diesem Angebot zu beschäftigen und zu besprechen. Da alles sehr weitläufig ist und erst über vieles nachgedacht werden muß so braucht’s einige Zeit bis so ein Plan reif ist. Für mich ist ja sehr vieles hier neu Sitten und Gebräuche, hier an der Küste wieder anders wie im Innern.

Dies eine Angebot wäre eine Lebensstellung in der man desto mehr verdient je länger man bleibt. Unter 8-10 Jahren sollte man das garnicht anfangen denn mit jedem Jahr wächst der Nutzen den man hat. Es ist keine Stelle in der ich jeden Monat meinen Lohn erhalte, sondern es geht wie13 fast auf meine Rechnung d.h. von allen Kulturen und Einnahmen und vom Reingewinn bekomme ich einen gewißen Prozentsatz.

Jetzt ist aber noch etwas anderes dazwischen gekommen, was mir zu denken gegeben hat und über das ich immer noch nachsinne. Und davon möcht ich Dir nun schreiben. ║2.║

52 Karli14 schrieb mir vor längeren Monaten schon daß die Onkels15 im Heimgarten ernstlich damit umgingen den Heimgarten zu verkaufen. Diese Nachricht hatte mich damals nicht angenehm berührt, denn wenn ich auch selber nicht dort bin, so hätte ich’s doch ungern gesehen wenn der 55 Ort wo meine Großeltern waren16 in fremde Hände kommen sollte. Ich bin doch auch in dieser 56 Hinsicht mit dem Heimgarten verwachsen.

Ich schrieb damals den Onkels sagte daß mir ein Verkauf leid täte und machte den Vorschlag daß ich später nach mehreren Jahren wenn ich mir hier etwas verdient hätte, den Heimgarten übernehme<n> würde um ihn dann in meinen Besitz zu bringen. Onkel schrieb mir dann,17 daß er auch ohne meinen Brief mir in allernächster Zeit den Vorschlag gemacht hätte, ich solle18 wieder zurück kommen aber so wie ich das denke, erst nach mehreren Jahren, ginge das nicht, 62 ich müßte gleich schon im nächsten Jahre möglichst früh wieder kommen d.h. also gleich 63 kommendes Frühjahr, da sie im Heimgarten unbedingt eine junge Kraft brauch{ten}19 │ Wir sollten dann, meinte Onkel, einige Jahre gemeinsam arbeiten und dann könnte ich den Betrieb 65 übernehmen. ––

  66 Den Heimgarten übernehmen tue ich sicher gerne, trotzdem es dort kein Zuckerlecken  ist, aber ich hätte mir gerne hier erst etwas verdient und das was ich hier in20 mehreren Jahren verdienen kann, täte mir später auch im Heimgarten gut. Gehe ich jetzt direkt wieder zurück dann hab ich nichts. Sein Auskommen wird man ja wohl haben im Heimgarten, aber man hat 70 aber auch garnichts auf der Seite. Wie ein Einsiedler und wie die Heimgärtner jetzt leben, kann ich nicht; ich brauche von Zeit zu Zeit eine Anregung, will wieder andere und mehr Menschen sehen. Und das sollte eben doch zum Mindesten herausschauen. Für all solch kleinere Wünsche täte einem eben etwas was man für solche Zwecke auf der Seite hat, eben gut. Und so mit fast Nichts [sic] zurück kehren, war wider meinen Sinn.

In einigen Jahren hätte ich das hier gehabt, wenn allerdings die Onkels sich absolut darauf versteifen daß ich sofort zurück{=kehre} ║ deßhalb weil auch Ihnen [sic] die Sache zuviel wird, dann muß ich mir überlegen, wie es dann doch21 gehen könnte im Heimgarten.

 Warum würde ich überhaupt den Heimgarten übernehmen? Es ist mir dort geboten in einigen Jahren zu eigenem Besitz zu kommen und das auf eigener Scholle arbeiten hat wenn es auch hart ist, einen großen Reiz. Dies ist wohl das Ausschlaggebende. Ich habe später eigenen Grund und Boden und in Europa resp. der Schweiz kann ich auch mit weniger Verdienst angenehm leben, weil das Land und seine Einrichtungen22 in der Kultur höher stehen. In geistiger Hinsicht ist mehr geboten, bald kann man dort auch eine Stadt erreichen. Man wird jedenfalls mehr angeregt.

 Und hier wenn ich mich entschlöße die längste Zeit meines Lebens hierzubleiben oder wenigstens so lange bis ich genug verdient habe um nach Europa zu können und dort zu leben?

 Das was ich hier verdiene in wenigen Monaten, verdiene ich im Heimgarten das ganze Jahr nicht. Ich kann hier bequem und gut leben und verdiene {gut.} │ Ich habe Aussicht in 10-15 Jahren soviel zu verdienen daß ich davon in der Schweiz bequem von den Zinsen leben kann. In geistiger Hinsicht ist hier natürlich viel weniger alles einseitiger, man ist auch mehr für sich, viel liebe Menschen in Europa wird man lange nicht sehen, nur Briefe kann man schreiben. Auf Vieles23 muß hier verzichtet werden, auf manche Bequemlichkeit und manch geistige Anregung – aber man ist in ziemlich sicherer Position und verdient.

94 Wenn ich hier bleibe und nach 15 Jahren nach Europa komme bin ich 43 Jahre alt oder ich würde dann vollends noch etwas länger hier bleiben um später in Europa sehr bequem zu leben. Meine junge<n> Jahre über bin ich dann hier. Ich bin bald 30 damit muß man auch rechnen trotzdem ich auch ebenso gut 25 sein könnte. Wenn man jung ist und sich auch in24 den besseren Jahren noch jung fühlt, spielen 5-8 Jahre keine Rolle. Gut ich könnte etwa 7 Jahre hier bleiben – mir Geld verdienen, mit 35 zurück ║3.║ zurück [sic] in die Schweiz und dort etwas 99 übernehmen.25 Aber ob gerade der Heimgarten dann noch da ist, das ist eine andere Frage. Wenn der Heimgarten jetzt nicht so akut wäre dann dächte ich überhaupt nicht daran in Europa noch viel anzufangen sondern würde mir mein Lebenswerk hier einrichten.

Was mich reizt ist nur das eine, daß ich den Heimgarten später in eigenen Besitz bekomme, zu dumm daß es gerade jetzt schon sein muß, wo ich noch nichts verdient habe. Es ist eine recht unangenehme Lage und doch möcht ich mir den Heimgarten nicht hinausgehen lassen. Es wird vielleicht doch so herauskommen daß ich schon bald wieder zurück kehren werde.

Wär der Heimgarten garnicht da, dann wärs mir wohler, aber da er nun einmal da ist, kann ich ihn auch nicht lassen. –– Schicksal –– . Ob ich später bereue, wenn ich sobald [sic] zurückkehre26 oder umgekehrt.

Es ist oft schwer zu raten.27

Du wirst mein Gekritzel wohl kaum gut lesen können aber wenn ich so etwas schreibe, dann kann die Feder nicht schnell genug gehen und man läßt sich selbst eben auch gehen. │

Am 7. November, also vor vierzehn Tagen sandte mir das Konsulat zwei Briefe von Dir. Hast Du mich diesmal aber reich bedacht mit Bildern.28 Ich hab mich gefreut über diese Grüße aus – nun wenn<’s> auch nicht eigentlich aus29 meiner Heimat {ist [?]30} soweit es das Land betrifft – 116 aber soweit es die Menschen betrifft kommts doch aus meiner Heimat. Ich hab schon oft gedacht, hätte der Heimgarten die Menschen aus Weferlingen das wäre es [sic] ein wirklicher Heimgarten. Was könnte man sich dann alles geben, und auch sein. Du hast es wohl auch etwas 119 fühlen können wie schwer die Luft im Heimgarten ist,31 ein lebendiges Grab hab ich früher gesagt, viel besser ist’s nicht wenn man jahrelang mit den Leuten dort allein zusammen lebt. 121 Deßhalb leidet auch Karli sehr darunter, ja das Zusammenleben dort hat auch einen Teil der Schuld an der langsamen Besserung seines Zustandes. Zu wenig Lebensfreude herrscht dort 123 verbunden mit einem ganz kleinlichen Spießbürgertum.32

124 Deine beiden Briefe waren vom 26. Aug. und 28. Sept. Hedwig Schwegelbaur33 sandte vor 125 kurzem auch eine lange Schilderung über ihren Aufenthalt in34 der Schweiz.

Ich muß schließen für heute. Hoffentlich kann ich Dir bald Neues schreiben. Sei vielmals gegrüßt von Deinem dankbaren

Friedel.35

Anmerkungen

1 Wortanfang ursprünglich «Ok», dann durch Überschreibung in «Se» korrigiert.

2 Nach dem Komma folgt durchgestrichenes Wort bzw. Wortanfang.

3 Das ‘l’ aus einem ursprünglich zu kurz geratenen oder falschen Buchstaben korrigierend nach oben verlängert.

4 Ein nach «Februar» gesetztes Komma nachträglich gestrichen.

5 ‹Während› mit Dativ ist Helvetismus.

6 Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts, der zusammen mit 19 anderen Distrikten die Provinz Chiclayo bildet, ihrerseits Teil des Departements bzw. der Region Lambayeque (vgl. Brief 11/Anm. 2).

7 Das ‘b’ versehentlich als ‘f’ o.ä. begonnen und die dadurch entstandene falsche Unterlänge hernach durchgestrichen. – Das Folgewort «Da» verschmiert.

8 Von dieser hier so beiläufig erwähnten Stelle, überhaupt dem Plan, zurück nach Lima zu gehen, wo Friedel Anfang des Jahres erstmals peruanischen Boden betreten hatte, war bisher noch nicht die Rede. Aus den Briefen 10 bis 12 geht vielmehr die – auch  in Z. 30-32 rekapitulierte – Absicht hervor, Arbeit auf einer an der nordwestlichen Küste in der Nähe Chiclayos gelegenen Hacienda zu suchen.

9 Folgt nachträglich durchgestrichener Wortanfang «hat».

10 Zuerst wohl «wärs», letzter Buchstabe dann gestrichen.

11 Genaugenommen «konnen», da zwei ‘m’-Häkchen zu wenig.

12 Die Ziffern außer der «4» sehr verschmiert, v.a. der Bindestrich und die «6».

13 ‹Wie› steht in solcher Verwendung schweizerisch umgangssprachlich für ‹sozusagen, gewissermaßen, eine Art von, so ähnlich wie, irgendwie›; hier wegen des folgenden «fast» also praktisch tautologisch.

14 Zu Karli s. Brief 12, Z. 24 mit Anm., sowie im vorliegenden Brief Z. 121f.; darüber hinaus Briefe 18/Anm. 11; 19, Z. 38-40 mit Anm.

15 Gemeint sind die Brüder Karl und Wilhelm Utermöhlen (zu ihnen und zu Heimgarten s. Einleitung).

16 Es muß offenbleiben, ob sich das auf die Großeltern mütter- oder väterlicherseits bezieht und ob sie aus der Heimgartener Gegend stammten oder dorthin ausgewandert waren und die Plantage mit aufgebaut hatten (s. Einl.).

17 Mglw. Wilhelm, der Friedel jedenfalls später in dieser Angelegenheit schrieb (s. Brief 14, Z. 10-12).

18 Ursprünglich «sollte», das ‘t’ dann gestrichen.

19 Das Wort verschmiert am Seitenende, «ch» mit Trennungszeichen «=» bereits im Sinkflug, Endsilbe «ten» unter die letzte Zeile gequetscht, vor «ten» noch wohl zwei nachträglich durchgestrichene Buchstaben; Punkt am Satzende fehlt. Bereits seit Z. 62 «wieder» ist die Tinte hie und da verwischt und verschmiert.

20 Erst «im», dann letztes Häkchen gestrichen.

21 Zuerst wiederholtes «dann» o.ä.; durch mehrfaches Überschreiben zu «doch» gemacht.

22 Zuerst «Einrichtigen» – vielleicht durch die unwillkürliche Vergegenwärtigung der mündlichen Rede im Schweizer Idiom beim Schreiben –, dann Korrektur durch mehrfaches Überschreiben.

23 Erst kleines ‘v’, dann in großes geändert.

24 Zuerst «im besseren», dann letztes ‘m’-Häkchen und «besseren» gestrichen.

25 Diese sehr willkommenen Hinweise zu seinem Alter sprechen für 1896 als Friedels Geburtsjahr eher denn für 1895, das wir mit Blick auf das um 1917 geltende schweizerische Konskriptionsalter zunächst angenommen hatten (s. Brief 1/Anm. 2). Vgl. jedoch wiederum Brief 24, Z. 27, der mit aller wünschenswerten Deutlichkeit 1897 als Geburtsjahr Friedels festzulegen scheint!

26 Hier zunächst Punkt gesetzt, dann durchgestrichen.

27 Die Frage einer Rückkehr nach Heimgarten sollte Friedel noch eine ganze Zeit lang beschäftigen: Briefe 14, Z. 10-12. 16-29; 16, Z. 10-28; 17, Z. 20f.; 18, Z. 19ff.; 24, Z. 16-24.

28 B13Diese Bilder haben sich uns ebensowenig erhalten wie Käthes Briefe selbst. Versuchsweise sei aber hiehin eine kleine, an den Rändern beschnittene Aufnahme gestellt, die den noch sehr jungen Friedel mit Mittelscheitel und in Anzug und Krawatte zeigt und ausweislich der in gerader, schmaler Sütterlin-Handschrift ausgeführten Beschriftung auf der Rückseite nicht aus einer seiner Sendungen an Käthe stammen kann. Mit feinem Bleistift ist dort notiert: «Hast Du dieses Bild übrigens? Wir haben einige davon u. Du kannst es behalten. Es ist zwar schon ein älteres Bild.». Vielleicht ein Fund aus dem Weferlinger Familienalbum, den Käthe ihrem Cousin nebst anderen, aktuelleren Aufnahmen aus ihrem Wohnort zudachte? Auch bei Brief 12 könnte man das Bild einordnen, wo Friedel sich ebenfalls für zugesandte Photos bedankt (Z. 3-5); doch klingt sein dortiges Urteil, die Aufnahmen seien «alle recht gut getroffen», nicht nach einem in eigener Sache. In jedem Fall aber bleibt es verwirrend, wie dieses Bild den Weg zurück zu Käthe gefunden haben kann.

29 Zuerst mit «vo» angesetzt, dann dies zu einem ausladenden ‘a’ verbunden und in «aus» verwandelt. (‹Von› ist schweizerisch für räumliches ‹aus›.)

30 Dieses über der Zeile eingefügte Wort liest sich wie «est»; vermutlich ist aber nur der I-Punkt vergessen worden oder unauffindbar im dicht darüberstehenden «nicht» gelandet.

31 Käthe hatte im Sommer 1924 zusammen mit ihrem zweitjüngeren Bruder Wilhelm die Verwandten in Heimgarten besucht; s. Brief 10, Z. 78-82 mit Anm.en, bes. Anm. 21; Z. 88-90.

32 Dies die bisher schärfste Formulierung der schon zuvor (Briefe 3, Z. 40-42; 10, Z. 79f.; 12, Z. 8f.; hier Z. 70) verschiedentlich anklingenden Kritik an dem in Heimgarten herrschenden Geist. Zu Karli s.. Z. 52 mit Anm.

33 Zuerst versehentlich «Schwegeb» ohne ‘l’, dann durch Überschreiben korrigiert. – Zu Hedwig Schwegelbaur s. Brief 12/Anm. 3.

34 Zuerst «im», dann letztes Häkchen getilgt.

35 Die letzte Namenssilbe verschmiert.